Wir freuen uns sehr vom 13.5. bis 17.7.2022 unsere Kunstwerke in der Kunsthalle Schweinfurt zu präsentieren.
Zur Vernissage am 13. Mai um 19 Uhr laden wir Sie herzlich ein.
Hoch oben an den Hängen eines Höhenzugs und zu Füßen des Kreuzbergs liegt das Künstlerdorf Langenleiten eingebettet in eine urwüchsige wie charismatische Landschaft, die zu jeder Jahreszeit eine außergewöhnliche Ausstrahlung hat. Seit Jahrhunderten prägten diese Region und ihre Bewohner die schroffen Basaltformationen, die kargen Böden und der kräftige Wechsel von Wind und Wetter. Die Menschen sind seit alters her tief in ihren Traditionen verwurzelt und haben vor allem im Kunsthandwerk eine unvergleichliche Eigenständigkeit und Individualität entwickelt.
Das Bildhauer-Ehepaar Heike und Klaus Metz (geb. 1970 bzw. 1968) bewahrt in seinen Arbeiten in besonderer Weise das Erbe seiner Heimat: Natureindrücke sind Impulsgeber und Triebfeder. „Oft sind es die gewöhnlichen Motive, die gerne übersehen werden, aber für uns die Faszination ausmachen und uns inspirieren“
Für Heike Metz ist „Heimat in der Ferne“ ein Grundsatz ihrer künstlerischen Äußerungen. Begriffe wie Natur, Heim und Heimat ziehen sich deshalb wie ein roter Faden durch den Werkprozess. Ihre Architekturen gleichen kunstvollen Phantasiegeschöpfen von schier unerschöpflichem Formenvorrat. Die Motivwahl wurzelt einerseits in wirklichen Stadtbildern, die sie bei Auftragsarbeiten in Stadtmodellen realisiert, andererseits in Urlaubserinnerungen, indem sie charakteristische Häuser, Kirchen, Klöster als Architekturzitate ausbildet. Die Beziehung zwischen ihr und ihrer Umgebung stellt eine Metapher auf den Dialog zwischen „Mensch und Raum“ dar. Das Schöpfen aus dem Unterbewussten gestaltet sich als eine tragende Säule ihrer Arbeiten und ihrer symbolhaften Formensprache. Dabei definiert sie für sich eine geistige also innere Heimat, die nicht unbedingt einen konkreten Ort beschreibt.
Drei Themenbereiche umkreisen das Werk von Klaus Metz: die Tierplastik, der weibliche Akt und die Landschaft, hinzukommen Aufträge aus dem sakralen Bereich. Ihn auf einen Bronzebildhauer alleine festzulegen, würde seinem Werk nicht gerecht. Zu seinen herausragenden Schöpfungen zählen die Plastiken aus heimischen Hölzern, ihrerseits kostbare Unikate, bei denen der Holzschnitzer seine ganze Meisterschaft im Umgang mit dem besonderen Material ausspielen kann. Ein besonderes Augenmerk gilt im großen wie im kleinen Format der charakteristischen Bewegung eines Tieres. Die sanften Übergänge zwischen Naturnähe und Formreduktion faszinieren den Künstler noch in einem weiteren Bereich nachhaltig: In jüngerer Zeit hat Klaus Metz bei seinen Exkursionen im Wald Fragmente von Holzstämmen entdeckt, die in unglaublich realistischer Weise bereits in ihrer Grundform Gebirgslandschaften ähneln, ohne dass der Künstler überdies noch allzu sehr Hand anlegen muss. In der großen Vielfalt der künstlerischen Ausdrucksmittel und Themen erweist sich Klaus Metz in der Virtuosität seiner Bildsprache als höchst kreativer Individualist.
ANDREA BRANDL M.A. – Leiterin Kunsthalle Schweinfurt, Kulturamtsleiterin